Im Jahr 2000 erhielt der Mann, mittlerweile 60 Jahre alt, eine
Benachrichtigung von seiner Bank, dass er sich doch mal um seine
finanziellen Dinge kümmern solle. Er sollte Vermögenswerte umschichten,
vielleicht auch mal daran denken, Immobilien zu kaufen.
Der Mann stutzte. Immobilien?
Mehrzahl? Er sollte sich mehrere Häuser kaufen? Zum ersten Mal seit
Jahren ging er zu seiner Bank, um sich einen genauen Überblick über
seine finanziellen Verhältnisse zu verschaffen. Und da verschlug es ihm
die Sprache. Das Portfolio, das vor vielen Jahren so harmlos angefangen
hatte, hatte sich so grundlegend gewandelt, dass ihm ein unvorstellbar
großes Vermögen gewachsen war. Genau das aber machte den Mann stutzig.
Konnte es sein, dass er mit legalen Mitteln an so viel Geld gekommen
war? Er forschte nach und entdeckte die Abgründe, in die er sich
unwissentlich begeben hatte. Zu dem Portfolio gehörten Firmenbestatter,
die fast bankrotte Firmen aufkauften, Arbeitsplätze zerstörten und alles
zu Geld machten, was sich noch verkaufen ließ – und das mit großen
Profit. Ein anderer Teil des Vermögens stammte aus
Spekulationsgeschäften mit Lebensmitteln. Andere Menschen waren
verhungert, während sich das Geld auf seinen Konten angehäuft hatte.
Das
warf den Mann in schwere Gewissensnot. Was sollte er tun? Zuallererst
machte er alles liquide, was er besaß. Damit wurde der Fond, der ihm so
viel Geld eingebracht hatte, nahezu ausgetrocknet – für manche mochte
das eine späte Genugtuung sein. Doch nicht für den Mann. Da stand er nun
und wusste nicht weiter. Was sollte er machen? Das Geld irgendjemand
geben? Das war keine Lösung. Es musste sich irgendetwas Vernünftiges
damit machen lassen. Etwas, das den Menschen half – auch denen, auf
deren Kosten sich das Vermögen angesammelt hatte. Also begann der Mann
zu reisen.
Er besuchte die Orte an der Welt, wo er
Weisheit vermutete und kam so um die ganze Welt herum. Europa, Afrika,
Amerika, Australien. Doch leider konnte ihm keiner helfen, egal wen er
auch fragte. Er hatte eine grobe Vorstellung, eine Gemeinschaft zu
gründen, doch die Idee war noch sehr vage. Und es schien, dass sein
Problem selbst für die Weisen eine Nummer zu groß war.
Seine Reise dauerte zwei Jahre.