Einführung

Die große Reise der Menschheit, den Planeten Erde zu bevölkern, begann mit dem Auftauchen der ersten modernen Menschen in Omo Kibish auf dem Kontinent Afrika. Nach ungefähr 130.000 Jahren verließ der Mensch den Kontinent und kam auf der arabischen Halbinsel an. Von hier aus teilte sich der Weg in drei Richtungen: Eine Gruppe wanderte Richtung Süden und kam 20.000 Jahre später in Australien an, die zweite Richtung Osten, wo sie nach 30.000 Jahren in Asien und nach 50.000 Jahren in Amerika ankam, die dritte ging nach Norden und erreichte nach 35.000 Jahren Europa.


Durch diese Verbreitung auf einem so großen Gebiet waren sich die Menschen selbst fremd geworden. Dabei hatten sie ein Misstrauen gegeneinander entwickelt, das immer und immer wieder zu Krieg führte, weil man sich einfach nicht einig werden konnte. Und wenn gerade mal keine fremde Gruppe von Menschen da war, die man bekämpfen konnte, gab es jemanden, der dafür sorgte, dass sich die Mitglieder einer Gruppe untereinander bekämpften.


Gleichzeitig gab es immer wieder Individuen, die nach Macht strebten, nach unglaublicher Macht und dabei anderen ihre Meinung aufzudrängen versuchten. Am deutlichsten ließ sich das an den verschiedenen Religionen sehen, von denen es nicht wenige Strömungen gab, die der Auffassung waren, sie allein hätten die universale Wahrheit gepachtet und alle anderen Unrecht. So hatten die Religionen das tägliche Leben sehr stark geprägt, was bei dem Versuch, statt Krieg gegeneinander zu führen vielleicht doch lieber zusammen zu arbeiten, schon bei Kleinigkeiten zu Reibungspunkten führen konnte. Man brauchte nur die Zeitrechnung zu nehmen. Der Planet Erde verfügte gleich über mehrere verschiedene solcher Zeitrechnungen. In den frühen Zeiten wurden diese an die Regierungszeiten von irgendwelchen Herrschern angelehnt, was zu so verwirrenden Zeitangaben wie »der 12. Tag des 8. Monats im 6. Jahr von Eiroku« führte. Als die großen Religionen mehr und mehr an Einfluss gewannen, regelten sie auch diese Sache auf ihre Weise.


Da die Kultur, die man »abendländisch« nannte, auf weiten Teilen des Planeten eine gewisse Vormachtstellung hatte, war auch die mit ihr verbundene »christliche Zeitrechnung« weit verbreitet. Diese war durch den Abt Dionysius Exiguus festgelegt worden, der bei der Aufstellung der Ostertafeln das »Jahr der Menschwerdung des Herrn«, also die Geburt des Religionsstifters Jeschua von Nazareth, den man später Jesus Christus nannte, als Ausgangspunkt annahm und festlegte, diese sei 754 Jahre nach der Gründung der Stadt Rom gewesen (womit das Jahr, in dem diese Festlegung gemacht wurde, offiziell zum Jahr 532 erklärt wurde). Später fand man dann heraus, dass Jesus jedoch drei bis sieben Jahre vor dem angenommenen Datum geboren worden war, was aber nicht weiter störte, da Religion noch nie eine exakte Wissenschaft gewesen ist. Eine der ältesten Zeitrechnungen des Planeten Erde war die der jüdischen Kultur, deren Ausgangspunkt das angenommene Jahr der Entstehung der Erde selbst darstellte, 3761 Jahre vor dem christlichen Jahr »0«.


Die längst untergegangene Kultur des römischen Imperiums rechnete ihre Zeit nach der Gründung der großen Stadt Rom im Jahr 753 vor Christi Geburt; im asiatischen Raum galt die buddhistische Zeitrechnung, die mit dem Todesjahr des Religionsgründers Siddhattha Gotama, genannt »Buddha«, 483 vor Christi Geburt begann. Mit die jüngste Zeitrechnung des Planeten war die islamische, beginnend 622 nach Christi Geburt mit der so genannten »Hedschra« oder »Hidschra«, der Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina.


Trotz aller Gefahren und Konflikte hatte es die Menschheit schließlich geschafft, dass sie das Jahr 2002 der christlichen Zeitrechnung, die man abgekürzt A.D. (= Anno Domini, »Jahr des Herrn«) nannte, schreiben konnte. Was der Menschheit bis dahin alles widerfahren war, soll an anderer Stelle wiedergegeben werden, es würde den Rahmen dieses Werkes sprengen.


Manche Menschen sahen die Situation der Welt und verzweifelten einfach. Andere nahmen sich vor, etwas zu tun. Und mit denen soll nun unsere Geschichte beginnen. Die Geschichte hätte sich so, wie sie sich abgespielt hat, vermutlich an vielen Orten zutragen können. Das hat sie aber nicht, sie ereignete sich genau an den angegebenen Plätzen.


Das »Wo« ist nicht so wichtig, nur dass sich die Geschichte ereignet hat, ist wichtig.

Wir beginnen mit einem Menschen, der im 20. Jahrhundert geboren wurde und sich im 21. Jahrhundert auf den Weg macht, um Antworten zu suchen...


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